Einführung in das Continuo-Spiel auf der Theorbe

von Niels Pfeffer, HMDK Stuttgart

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Grundlagen

Im Folgenden wird eine kurze Einführung in das Continuospiel auf der Theorbe gegeben. Ziel ist das vollständige Erlernen der Oktavregel, die das tragende Fundament des Generalbassspiels und damit der Musik im allgemeinen im 18. Jahrhundert darstellt.
Dabei gilt zu beachten:

  1. Im Generalbass werden alle Intervalle immer auf den real klingenden Bass bezogen
    nicht etwa auf einen gedachten Grundton, auf den ein Akkord mittels Umkehrung zurückgeführt werden kann
  2. Auf jedem Ton der Basskala einer gegebenen Tonart sitzt ein oder mehrere charakteristische Akkorde
  3. Der musikalische Verlauf eines Stückes ist als eine Durchmischung verschiedener Skalen zu verstehen
  4. Im Folgenden werden alle Skalenstufen samt der Akkorde, die auf ihnen sitzen, behandelt. Der Aufbau orientiert sich stark an den Principes de l'Acompagnement von Dandrieu (1718).

Grundakkord

Der Grundakkord findet sich im Allgemeinen über der 1. und der 5. Skalenstufe. Er besteht aus Terz, Quinte und Oktave. Außerdem gilt:

  1. Er wird normalerweise nicht beziffert
  2. Steht ♯, ♮ oder ♭ alleine, bezieht sich das immer auf die Terz
  3. Die 5. Stufe hat immer eine große Terz, wird also mit ♯, ♯3 oder ♮3 beziffert
  4. die Terz hat die größte Füllwirkung, die Quinte mehr als die Oktave. Die Terz ist obligatorischer Bestandteil
  5. Im Continuospiel auf der Theorbe kann die Stimmzahl variieren

Demonstration

Übung

Einfacher Sextakkord

Der einfache Sextakkord erscheint über der 3. Skalenstufe. Er besteht aus Terz, Sexte und Oktave. Hier darf der Oktave gespielt werden, da der Basston keinen Leitton darstellt. Er wird mit einer 6 beziffert.

Demonstration

Übung

Petite Sixte

Die Petite Sixte findet sich über der 2. Skalenstufe. Dieser Akkord besteht aus Sexte, Terz und Quarte (6/4/3) und wird entweder mit einer 6 (♯6, ♮6) oder gar nicht beziffert.

Demonstration

Übung